Kommandantenversammlung 2017 [Zurück]
Die Dienstversammlung 2017, der Feuerwehrführungskräfte und Kommandanten des Landkreises Neustadt/Aisch – Bad Windsheim, fand am 18. März in der Zenngrundhalle in Obernzenn statt. Nach der Begrüßung durch Kreisbrandrat Alfred Tilz, richteten auch der Obernzenner Bürgermeister Markus Heindel, sowie der Landtagsabgeordnete Hans Herold, Grußworte an die Anwesenden. Zentraler Punkt in allen Ansprachen war die Hochwasserkatastrophe im Mai 2016 in Obernzenn. Über 100 Einsätze musste die Feuerwehr Obernzenn in der Nacht und in den Tagen nach dem 29. Mai 2016 abarbeiten. Einhelliger Tenor der Grußworte war der Dankan die beteiligten Einsatzkräfte dieser Großschadenslage, sowie an alle Anwesenden und die Feuerwehr-Einsatzkräfte des Landkreises, für ihre wichtige ehrenamtliche Tätigkeit. Diesem Dank schloss sich auch Landrat Helmut Weiß an und gab in seiner Ansprache einen Ausblick in zukünftige Investitionen des Landkreises, zur Weiterentwicklung der Feuerwehr zukünftigen Anforderungen gewachsen zu sein. Helmut Weiß ging dabei auf dies Investitionen im Jahr 2016 (u.a. Flachwasserschubboote, Sandsackabfüllanlage, Lichtmast-Fahrzeug) ein und erläuterte die Planungen für die folgenden Jahre, wo zum Beispiel ein Landkreis-weites Container-Konzept im Mittelpunkt der Investitionen stehen wird.
Nach der Verpflichtung der neuen Kommandanten durch Landrat und Kreisbrandrat wurde Kreisbrandmeister Stefan Fleischmann für 25 Jahre sowie die Kreisbrandinspektoren Rüdiger Neumeister und Dieter Bodendörfer für 40 Jahre Feuerwehrdienst geehrt. Kreisbrandinspektor Andreas Schick erhielt eine Auszeichnung für 25 Jahre Feuerwehrführungskraft im Landkreis.
In seinem Jahresbericht setzte Kreisbrandrat Alfred Tilz einen besonderen Schwerpunkt bei der Personalsituation der Feuerwehren im Landkreis berichten. Zum 31.12.2016 leisteten im Landkreis in 181 Feuerwehren (ein Rückgang von zwei Feuerwehren im Vergleich zum Vorjahres-Zeitraum) 5490 Aktive (36 Aktive mehr) Feuerwehrdienst. Unter den Aktiven befinden sich 407 Frauen (plus 9) und 482 Jugendliche unter 18 Jahren (minus 24). Alfred Tilz setzte sich auch kritisch mit der geforderten Mindeststärke der Wehren, sowie der aktuellen Tagesalarmstärke auseinander und richtete in diesem Zusammenhang einen Appell an die Verantwortlichen in Kommunen und Feuerwehren, bei der Nachwuchswerbung nicht müde zu werden. Hierbei stellte Alfred Tilz auch besonders heraus, über ein verstärktes Engagement von Frauen bei der Feuerwehr nachzudenken.
Die Berichte der drei Kreisbrandinspektoren aus den Abschnitten A, B und C stellten insbesondere die Leistungsprüfungen, und Lehrgänge aus Landkreisebene in den Mittelpunkt. Die Arbeit der Kreisbrandmeister in den einzelnen Fachgebieten wurde in einem eigenen Faltblatt dokumentiert und an alle Kommandanten übergeben. Schwerpunkte der Rede von KBI Rüdiger Neumeister waren die Einführung des Digitalfunks und die Arbeit der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL). Hierbei rief Rüdiger Neumeister die Anwesenden auf, bei größeren Übungen auf Gemeindeebene die UG-ÖEL zum Kennenlernen und besseren Verständnis, nach Möglichkeit mit einzubinden.
Den Abschluss der Versammlung bildete eine kritische Betrachtung von Kreisbrandrat Alfred Tilz zum Wesen der Freiwilligen Feuerwehr. Geburtenschwache Jahrgänge, veränderte Freizeit- und Lebenskonzepte, sowie ungewohnte Einsatz-Szenarien stellen auch die Feuerwehren vor immer neue Herausforderungen. Hierbei liegt es an Politik und Gesellschaft, das Engagement der Menschen, die sich bei der Feuerwehr in den Dienst am Nächsten stellen, besonders zu schützen. Das Ehrenamt bei der Feuerwehr sei ein besonderes Ehrenamt und nicht mit anderen Tätigkeiten vergleichbar. Alfred TiIz: "Wer dort hinein läuft, wo andere heraus rennen, hat Anspruch auf eine spürbare Anerkennung."
Fotos: KFV NEA
Bericht: Rainer Weiskirchen