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Flash-Over-Container des LFV im Landkreis [Zurück]


Am 14., 15. und 16. Oktober machte der Flash-Over-Container des LFV-Bayern in Bad Windsheim Station. An diesen 3 Tagen hatten 32 Atemschutzgeräteträger aus 18 verschiedenen Wehren im Landkreis die Möglichkeit im Container zu üben.

Der Container ist aus Spezialstahl auf einem Sattelauflieger aufgebaut. Der vordere Teil über der Sattelkupplung ist der �Brandraum� in dem ein Holzfeuer entzündet wird und dessen Decke und Wände mit Spanplatten ausgekleidet sind. Der hintere Teil über der Achse ist der sogenannte �Beobachtungsraum� in dem sich die Atemschutzgeräteträger aufhalten.


Der Container inklusive Zugmaschine wurde von der Versicherungskammer Bayern angeschafft und dem LFV kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Verband stellt den Ausbilder und betreibt den Container.

Die Ausbildung bestand aus Theorie und Praxis. Im Theoretischen Teil ging es um die Entstehung eines Flash-Overs und deren Bekämpfung. Außerdem erhielten die Teilnehmer eine Unterweisung zum Verhalten im Container um die Übung sicher und ohne Verletzung zu überstehen. Der praktische Teil begann mit einer kurzen Einweisung am Container selbst. Die Schutzausrüstung wurde vor dem Betreten des Containers auf richtigen Sitz kontrolliert, insbesondere der Sitz der Atemschutzmasken und Flammschutzhauben. An ungeschützter Haut z. B. im Halsbereich hätte es sonst in kürzester Zeit Verbrennungen gegeben. Ausbilder Peter Scheuthle, der bei allen Durchgängen im Container sein muß, entzündete dann ein Holzfeuer im vorderen Teil des Sattelaufliegers. Die Übungsteilnehmer konnten den Brandverlauf genau verfolgen, der immer wieder von Scheuthle mit Erklärungen und Hinweisen kommentiert wurde. Der Temperaturanstieg, die stärker werdende Rauchentwicklung, das absinken der neutralen Zone konnte genau beobachtet werden. Dann wurde für ca. 5 Min die Tür des Containers geschlossen, um den Atemschutzgeräteträgern zu zeigen, wie stark die Verqualmung innerhalb kürzester Zeit wird, wenn kein Rauch- und Wärmeabzug möglich ist. Nachdem die Tür wieder geöffnet wurde, sahen auch die Zuschauer außerhalb des Containers für kurze Zeit �schwarz�. Die Temperatur im vorderen Teil des Containers war mittlerweile auf über 1300 Grad an der Decke gestiegen. Die dort und an den Seitenwänden des Brandraumes aufgehängten Spanplatten gaben aufgrund der hohen Temperatur sehr stark Pyrolysegas ab, das im Deckenbereich durchzündete und Meterlange Flammen in den Beobachtungsraum über die Köpfe der Atemschutzgeräteträger hinweg erzeugte, der Flash-Over war da. Die Temperaturen im Kopfbereich der Atemschutzträger stieg dabei zeitweise auf ca. 500 Grad. An der Decke des Beobachtungsraumes wurden 1000 Grad erreicht. Der Flash-Over wurde dann mit einem Hohlstrahlrohr kurz gekühlt. Dieser Ablauf wiederholte sich pro Durchgang etwa 10 mal. Am Schluß war der Container fast rauchfrei und der Blick auf die brennenden Pyrolysegase war auch von außen ungetrübt.


Nach ca. 30 Minuten war die Übung im Container beendet. Die Teilnehmer konnten den Container verlassen und ihre Atemschutzgeräte abnehmen. Mit einem Abschlußgespräch, bei dem jeder Teilnehmer auch eine Flasche Mineralwasser zu sich nehmen mußte, endete das Flash-Over-Training.

Fazit: Durch das Training im Container können Einsatzsituationen besser eingeschätzt und Gefahren frühzeitig erkannt werden. Die neue Schutzkleidung mit Atemschuztüberjacke in Verbindung mit der Flammschutzhaube hat sich bestens bewährt.


Text: KBM Atemschutz Heiko Schneller
Fotos: FF Dachsbach



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