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Brandübungscontainer Bad Windsheim [Zurück]


Insgesamt 32 Feuerwehrleute aus dem gesamten Landkreis konnten dieser Tage den realitätsbezogenen Atemschutzeinsatz im Brandübungscontainer unter „heissen“ Bedingungen üben. Der Brandübungscontainer wird dem Landesfeuerwehrverband von der Bayerischen Versicherungskammer für Ausbildung der Atemschutzgeräteträger zur Verfügung gestellt und betrieben. Der Landesfeuerwehrverband koordiniert den Containereinsatz dann Bayernweit bei seinen Kreisfeuerwehrverbänden. Ziel bei der Ausbildung im Brandübungscontainer ist es den Feuerwehrleuten die Entstehung eines Flash-Over (schneller Übergang aller Oberflächen brennbarer Materialien eines Raumes hin zu einem Feuer) bzw. Roll-Over (Rauchgasdurchzündung - plötzliches Durchzünden und Abrennen so genannter Pyrolysegase. Diese „zündfähigen“ Gase entstehen bei der Verbrennung bzw. Hitzeentwicklung) zu veranschaulichen und real im Container erleben zu lassen.


n Gruppen zu jeweils 8 Leuten wurden den Teilnehmern zunächst die theoretischen Grundlagen im Feuerwehrgerätehaus Bad Windsheim zu den Themen Flash-Over, Roll-Over sowie Backdraft (Explosionsartiges Durchzünden der Rauchgase) sowie das Verhalten der Feuerwehreinsatzkraft beim Feststellen und Auftreten der absolut „lebensgefährlichen“ Brandformen in geschlossenen Räumen vermittelt ehe es zur praktischen Ausbildung an den Brandübungscontainer ging, der an der Bad Windsheimer Kläranlage stationiert war. Der Brandübungscontainer wird mit Holzplatten und Palettenteilen im hinteren Teil bestückt und in Brand gesetzt. Während der Brand im Container sich ausbreitet wurden die Teilnehmer von den beiden Übungsleitern auf das Zenario im Container vorbereitet. Die Temperatur im Container wird ständig überwacht und für Zwischenfälle während der Ausbildung steht immer ein Rettungstrupp mit Atemschutzgerät bereit.


Da bekanntlich die beste Sicht bei einem Brand in Bodennähe herrscht, knien die Ausbildungsteilnehmer mit ihrer Atemschutzausrüstung auf dem Boden des Containers um sich ein Bild von der Lage machen zu können. Die Türe des Containers wird geschlossen, die Temperatur im Container steigt, der Brandrauch wird dichter, die Flammen züngeln an der Decke des Containers scheinbar friedlich dahin. Grund ist hierfür, dass der Sauerstoff im Container durch den Brand weniger wird und da Feuer scheinbar kurz vor dem Ersticken ist. Der Schein trügt! Die Containertüre wird geöffnet, Sauerstoff kommt in das innere des Containers die entzündlichen Gase, die sich an der Decke des Containers durch die Hitzeentwicklung gebildet haben zünden durch und ein Feuerball rollt über die Köpfe der Ausbildungsteilnehmer hinweg ins Freie. Mit Hilfe eines Strahlrohrs wird der Brand niedergeschlagen und damit auch die Temperatur im Container herabgesenkt und somit ein ein erneutes durchzünden abgewehrt. Die Ausbildung soll den Atemschutzgeräteträgern zeigen was passiert wenn sich hinter einer verschlossenen Tür ein solcher Brand abspielt und die Türe geöffnet wird und schlagartig der Brand neue Sauerstoff-Nahrung bekommt und ihnen dann die Flammen, wenn sie nicht wie in jeder Ausbildung beigebracht in Deckung eine solche Türe öffnen, ins Gesicht schlagen und trotz guter Schutzausrüstung lebensbedrohliche Verbrennungen davon tragen.

Kreisbrandmeister Heinz Rienecker aus Bad Windsheim leitete von Landkreisseite aus die Ausbildung an den zwei Tagen. Auch Kreisbrandrat Alfred Tilz machte sich ein Bild von der Ausbildung am Brandübungscontainer in Bad Windsheim. Die Feuerwehren des Landkreises können den Brandübungscontainer ein weiteres Mal am Bezirksfeuerwehrtag in Ansbach am 23. und 24. Juni zu Ausbildungszwecken nutzen. Bei diesem Bezirksfeuerwehrtag kann sich auch die interessierte Öffentlichkeit ein vor Ort ein Bild von der Ausbildung der Atemschutzgeräteträger sowie von den speziellen Brandformen machen.

Bericht: KBI Neumeister



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