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Eine neue Feuerwehr-Fahrzeug-Generation für den Landkreis Neustadt a.d.Aisch – Bad Windsheim [Zurück]


Das Jahr 2021 bringt für die Feuerwehren im Landkreis den Startschuss für eine neue Fahrzeuggeneration, die ein neues System, notwendige Technik an die Einsatzstelle zu befördern, darstellt. Die Einsatzkräfte gehen in den nächsten Wochen den Schritt hin zum so genannten Wechsellader-Fahrzeug-Konzept. An den Feuerwehr-Standorten Bad Windsheim, Neustadt a.d.Aisch und Scheinfeld sind seit einigen Tagen jeweils ein neues Trägerfahrzeug und verschiedene neue Abrollbehälter stationiert. Mit der Auslieferung weiterer Abrollbehälter rechnen die Feuerwehren im Verlauf des Jahres.

Bei einem Wechsellader-Konzept im Feuerwehreinsatz, bringt ein Trägerfahrzeug einen Abrollbehälter (AB), der für einen bestimmten Einsatzzweck bestückt ist, zum Einsatzort, stellt diesen dort ab. Der AB, und dessen Beladung, kann dann an der Einsatzstelle seiner Bestimmung zugeführt werden, während das Trägerfahrzeug für weitere Einsätze frei ist. Kreisbrandrat Alfred Tilz: „Der Vorteil eines solchen Konzepts: es wird der Unterhalt von vielen verschiedenen Sonderfahrzeugen vermieden, was geringere Kosten in der Wartung bedeutet“.

Nach dem Bayerischen Feuerwehrgesetz haben die Landkreise in Bayern die Pflichtaufgabe „…die für den Einsatz der gemeindlichen Feuerwehren überörtlich erforderlichen Fahrzeuge, Geräte und Einrichtungen zu beschaffen und zu unterhalten…“. Hierunter fallen insbesondere größere Lösch- oder Sonderfahrzeuge, die die Leistungsfähigkeit einer gemeindlichen Feuerwehr überschreiten und von überörtlicher Bedeutung sind. Landrat Helmut Weiß: „Der Einstieg in das Wechsellader-Konzept im Landkreis ersetzt damit mittelfristig die Ersatzbeschaffung von Einzelfahrzeugen und eröffnet auch ein Einsparungspotential, ohne dabei die Einsatzbereitschaft und Verfügbarkeit der einzelnen Komponenten zu verringern. Ich freue mich über den Beschluss des Kreistags, die finanziellen Mittel für dieses Konzept zur Verfügung zu stellen und über die Bereitschaft unserer Wehren, diesen Weg gemeinsam mit uns zu gehen“.

Nach heutiger Planung sollen neben den drei beschafften Trägerfahrzeugen, neun verschiedene Abrollbehälter angeschafft und auf die genannten drei Standorte im Landkreis verteilt werden. Die Trägerfahrzeuge sind dann grundsätzlich mit einem Abrollbehälter bestückt, der die höchste Einsatzwahrscheinlichkeit hat. Bei einer angekündigten Unwetterlage oder erhöhter Waldbrandgefahr kann gezielt und innerhalb weniger Minuten umgerüstet werden. Nach dem Absetzen eines Abrollbehälters am Einsatzort, ist dann das Trägerfahrzeug für weitere Einsätze und Aufgaben wieder frei.

Drei Trägerfahrzeuge stehen mittlerweile bei den Feuerwehren Bad Windsheim, Neustadt a.d.Aisch und Scheinfeld und die die Maschinisten in den Wehren sollen sich nun mit den Fahrzeugen vertraut machen und, unter Einhaltung von derzeit notwendigen Hygienemaßnahmen, auf das neue Gerät geschult werden. Erst wenn sich die Feuerwehren und ihre Mannschaft mit den Geräten vertraut gemacht haben, werden die Fahrzeuge und Abrollbehälter bei der Integrierten Leitstelle in Ansbach als einsatzbereit gemeldet.

Die Trägerfahrzeuge wurden auf einem Mercedes Arocs Fahrgestell gebaut. Alle drei sind baugleich mit einem Hakenlift, Kranaufbau und einer Winde ausgestattet. Der Aufbau wurde durch die Firma Palfinger GmbH bei der Firma Georg Köstner Nutzfahrzeuge GmbH in Neustadt a.d.Aisch durchgeführt. Die feuerwehrtechnische Ausstattung wurde bei der Firma Compoint in Forchheim verbaut. Neben den drei Fahrzeugen wurden auch die ersten fünf Abrollbehälter an die drei genannten Feuerwehren ausgeliefert. So konnte der AB Gefahrgut, als Ersatz für den bisherigen Gerätewagen „Gefahrgut“, bereits Anfang August bei der Firma Iturri in Wilnsdorf abgeholt werden und bei der Feuerwehr Bad Windsheim stationiert werden. Die Beladung des AB Gefahrgut ist speziell für Einsätze mit gefährlichen Stoffen konzipiert, mit umfangreicher Ausrüstung wie Auffangbehälter oder Messtrupp-Ausrüstungen.

Bei der Feuerwehr Neustadt a.d.Aisch stehen inzwischen, ebenfalls von der Firma Iturri, die Abrollbehälter Atemschutz/Strahlenschutz und Sonderlöschmittel. Der AB Atemschutz/Strahlenschutz dient als Reservefahrzeug für Atemschutzgeräte sowie, speziell für Strahlenschutzeinsätze, mit Atemschutzgeräten, -masken und –flaschen, Kontaminations- und Chemieschutzanzügen und Strahlenmessgeräten. Der AB Sonderlöschmittel ist speziell für besondere Brandeinsätze konzipiert und ist mit einer großen Menge an den unterschiedlichsten „Sonderlöschmitteln“ ausgestattet, so zum Beispiel Schaummittel, ABC- und Metallbrandpulver, CO²-Löscher und Hitzeschutzkleidung.

Bei der Feuerwehr Scheinfeld konnte der Abrollbehälter Unwetter stationiert werden. Dieser wurde ebenfalls von der Firma Iturri gefertigt. Der AB Unwetter ist mit einer großen Anzahl an Schmutzwasserpumpen, Tauchpumpen und Nassgutsauger ausgestattet. Er dient vor allem bei großen Unwetterschadenslagen zur Unterstützung der örtlichen Feuerwehren. Zuletzt konnte im Dezember der Abrollbehälter Besprechung bei der Feuerwehr Bad Windsheim stationiert werden. Dieser wurde von der Firma Meindl hergestellt und wird zum Teil aus dem Katastrophenschutzfond gefördert. Dieser AB kann bei größeren Schadenslagen als Besprechungsraum, aber auch als Aufenthaltsraum genutzt werden. Er ist mit einer Heizung, Klimaanlage, Küchenzeile und einer Toilette ausgestattet.

Für die restlichen vier Abrollbehälter sind bereits die Aufträge vergeben. Mit dem ersten Hersteller konnte bereits eine Aufbaubesprechung stattfinden. Mit den anderen drei AB ´s wird im Januar 2021 eine weitere Bauplanung veranlasst. Die Auslieferung der noch fehlenden Abrollbehälter AB Wasser, AB Einsatzleitung, AB Schlauch und AB technische Hilfeleistung sollen dann im Verlauf des Jahres 2021 erfolgen können.


Trägerfahrzeug mit AB Atem- und Strahlenschutz


AB Unwetter


AB Gefahrgut


Trägerfahrzeug mit AB Gefahrgut

Artikel auf nordbayern.de

Fotos & Bericht: Rainer Weiskirchen



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