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Katastrophenschutz-Rahmenübung [Zurück]


Am Samstagmorgen löste der Großbrand eines Hochspannungsverteiler in Diespeck einen Stromausfall in acht Gemeinden im östlichen Landkreis aus. Im Verlauf der nächsten Stunden waren rund 500 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Technischem Hilfswerk im Einsatz um Brände zu löschen und Menschen aus verschiedensten Notlagen zu befreien.

Dieser dramatische Einsatzbericht war am vergangenen Wochenende lediglich der Beginn eines fiktiven Szenarios für eine Katastrophenschutz-Rahmenübung, so ganz ohne Blaulicht und Martinshorn. Das virtuelle Schadensereignis, ausgedacht im Landratsamt, sollte die Führungsstrukturen im Katastrophenschutz sowie die Einsatzbereitschaft und das Zusammenwirken der Einsatzkräfte aus den verschiedenen Rettungsorganisationen erproben.

Der große Sitzungssaal des Landratsamtes war das Herzstück des Szenarios aus Großbrand, Stromausfall und weiteren Folge-Einsätzen an diesem Vormittag. Dort simulierten knapp 30 Vertreter aus Behörden, Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei über Funk oder Telefon die „Außenwelt“ für die Übungsteilnehmer. Über 100 Einspielungen hatte sich Richard Höfler aus dem Landratsamt mit seinem Vorbereitungsteam ausgedacht, um den Übungsteilnehmern ein realistisches Bild einer Großschadenslage und deren Auswirkungen in den betroffenen Gebieten im Landkreis zu zeichnen. Richard Höfler: „Unser vorrangiges Übungsziel war es, den Informationsfluss und die Zusammenarbeit von Führungsgruppe Katastrophenschutz, mit dem Stab des Örtlichen Einsatzleiters, den Einsatzleitern der Fachdienste und den Fachberatern zu beüben.“ Dabei waren dann rund 110 Fachleute und Einsatzkräfte aus dem Landratsamt, von Feuerwehr, BRK und ASB, Polizei, THW, Notfallseelsorge oder Bundeswehr als Übungsteilnehmer in die Abläufe eingebunden, das Schadensereignis zu bewältigen.

Im Katastrophenschutzkeller des Landratsamts, in Schulklassenzimmern der nahen Schule, als Standorte für Einsatzleitungen, oder in Einsatzleitfahrzeugen herrschte für Stunden geschäftige Betriebsamkeit: Die Folgen der Großschadenslage wollten zügig abgearbeitet werden.

Glaubten die Übungsteilnehmer im Verlauf des Vormittags die Situation in den Griff zu bekommen, dann spielte die Übungsregie aus dem Sitzungssaal die nächste Eskalation in die Übung ein. Als wäre ein Großbrand und der Stromausfall noch nicht genug, mussten von den Übungsteilnehmern weitere Großeinsätze oder Stromabschaltungen in der Übungs-Schadenslage mitberücksichtigt werden. Die Bereitstellung und Versorgung von Einsatzkräften, die Betreuung von Opfern und Betroffenen, die Kommunikation mit der Öffentlichkeit oder die Möglichkeiten der Funktechnik bei Großschadenslagen oder Stromausfällen wurden getestet und alle Facetten einer Großschadenslage in Betracht gezogen und abgearbeitet. Eine Handvoll Beobachter aus den verschiedenen Rettungsorganisationen verfolgten dabei die Übung mit der Arbeit der einzelnen Stäbe und deren Entscheidungen besonders aufmerksam, um für den Ernstfall noch besser agieren zu können.

Ziel der Übung war es auch, die Verbindung und Abstimmung mit betroffenen Gemeinden einzubeziehen. So war zum Beispiel die Gemeinde Diespeck Teilnehmer bei der Übung und richtete sich entsprechend, wie es der Notfall- und Einsatzplan der Gemeinde vorsieht, im örtlichen Feuerwehrhaus mit dem Stab für außergewöhnliche Ereignisse und der gemeindlichen Führungsstelle ein. Über die Übungsregie aus dem Sitzungssaal im Landratsamt wurden dann im Laufe der Übung auch nach Diespeck mehrere Meldungen eingespielt und virtuell abgearbeitet.

Landrat Helmut Weiß zollte den Teilnehmern am Ende der Übung seinen Dank und Respekt und zeigt sich erfreut über den sehr guten Zusammenhalt innerhalb der „Blaulicht-Familie“ bei der Bewältigung von Großschadenslagen. Eine Übung auf dem Papier und in den Köpfen der Teilnehmer, um fit zu sein für die zukünftigen Anforderungen in der Realität.




Fotos: KFV NEA
Bericht: Rainer Weiskirchen



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